5 Dinge, die verhindern, dass die Zukunft schon heute beginnt

Heute ist „Back-to-the-Future-Day“: Am 21.10.2015 sollten nämlich Marty McFly und der Doc ankommen! Allerdings hat die heutige Realität wenig mit der Zukunft aus der Filmkomödie zu tun. Natürlich war vieles, was damals erdacht wurde, reine Spinnerei. Manchmal aber stehen wir uns selbst im Weg, wenn es darum geht, die Zukunft auf den Weg zu bringen. Das glaubt ihr nicht? Hier ein paar Beispiele:

Störerhaftung

Ein sperriges Wort, diese Störerhaftung. Aber: Wenn ihr euch im Ausland schon mal gewundert habt, warum es da viel mehr offene WLAN-Hotspots gibt als bei uns, wisst ihr eigentlich schon, was das ist. Die Störerhaftung ist das Prinzip, nach dem jeder erstmal für alles verantwortlich ist, was über seinen Internetanschluss passiert. Die Folge: Keiner möchte irgendeine Gefahr eingehen, jeder riegelt sein Netzwerk ab und selbst in Großstädten gibt es daher oft kein offenes WLAN. Willkommen im Deutschland des 21. Jahrhunderts!

Depublizierungsfrist

Spätestens jetzt sollte ich fast alle Leserinnen und Leser verloren haben. Zwei Überschriften, zwei abschreckende Jura-Terme… Aber auch die Depublizierungsfrist kennen wir alle: Wer, wie ich, gerne den (angeblich ziemlich guten) Flüchtlingstatort von vorletzter Woche ansehen möchte, guckt bei der ARD in die Röhre (selbst wenn man inzwischen einen Flachbildschirm sein Eigen nennt, höhö). Nach meistens zwei Wochen, oft eher, müssen die Öffentlich-Rechtlichen leider alle Sendungen aus ihren Mediatheken entfernen. Auch die von unseren Gebühren finanzierten Tatorte…

Steinzeitliche Datenlimits

Na, wer von euch hat ein Smartphone? Vermutlich jeder. Dann kennt vermutlich auch jeder von euch eine SMS wie diese: „Sie surfen jetzt mit reduzierter Geschwindigkeit, da die Volumengrenze Ihres Tarifs erreicht ist.“ Nein, liebe Provider: Heutzutage sind 500 MB pro Monat nicht mehr zeitgemäß. In keinem anderen EU-Land bekommt man so wenig Inklusivevolumen für sein Geld wie in Deutschland. Das verhindert leider, dass wir Navigations-Apps nutzen können, unsere Fotos in die Cloud sichern können oder von unterwegs skypen/hangouten/facetimen können. Trotzdem sind unsere Handys darauf inzwischen ausgelegt: Der Speicher wächst langsamer als der Bedarf danach, da die Hersteller inzwischen davon ausgehen, dass wir viele Daten nur noch in der Cloud haben.

Fehlende Netzneutralität

Ach, der Auenländer und seine Netzneutralität schon wieder. Aber wo wir schon bei Skype auf dem Handy sind: Viele von euch dürfen das vermutlich gar nicht nutzen. Wie bitte?! Ja, richtig gehört. Viele Handy-Verträge schränken eure Freiheit nämlich ganz schön ein. VOIP, also Internettelefonie, wird den Kunden verboten – die kaufen ja sonst keine Telefonflatrates mehr!  Kurze Erklärung: Netzneutralität ist das Gegenteil von diesem Zustand.

Geoblocking

Unter den unbeliebtesten deutschen Sätzen des 21. Jahrhunderts wird man vermutlich irgendwann „Dieses Video ist in deinem Land leider nicht verfügbar.“ finden. Selbst Musikvideos, die völlig legal von ihren Urhebern bei Youtube eingestellt wurde, werden uns wegen irgendwelcher Sandkastenkriege zwischen Google und der GEMA vorenthalten. Ähnliches gilt für die neuesten Serien von Netflix USA, Livestreams von vielen Veranstaltungen oder ähnliche Dinge. Leider ist es immer noch so, dass manche Seiten, Videos oder Filme nur in manchen Ländern bzw. überall außer in einem erreichbar sind. Dieses sog. „Geoblocking“ passt nicht mehr so ganz in die grenzenlose Internet-Welt des 21. Jahrhunderts und erscheint uns nicht mehr zeitgemäß. Dahinter stehen immer irgendwelche Streits zwischen Rechteinhabern, die Leidtragenden sind wir Nutzer. Glücklicherweise wird auf europäischer Ebene von einigen Initiativen die Abschaffung dieses Schwachsinns vorangetrieben!

 

Man könnte diese Liste vermutlich noch endlos fortsetzen und ich habe sie auch zugegebenermaßen sehr Netzpolitik-lastig gehalten. Aber ich denke, ihr versteht, was ich meine. Wenn euch noch mehr Beispiele einfallen – ab in die Kommentare damit!

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